Um es vorweg zu sagen: Diese Zeit ist furchtbar und es ist sehr traurig, was alles passiert.
Die Gesundheit ist das Wichtigste. Gewöhnlich wird es so dahingesagt, bekommt im Moment aber eine besonders starke Bedeutung. Für Unternehmen kommt dazu noch die Sorge, wie die wirtschaftliche Lage sich weiterentwickelt. Schon vorher war das Thema Transformation das Schlagwort in der Fachliteratur. Wir waren schon im Umbruch, wir sind es jetzt und danach erst recht. Das Coronavirus ist der Beginn einer neuen Zeit. Jede Krise birgt neue Chancen, auch wenn die Verluste unermesslich weh tun werden. Es sterben Menschen und es gehen Existenzen zugrunde.
Für Unternehmen ist es jetzt ein Balanceakt, die Menschen im Unternehmen zu schützen und gleichzeitig den wirtschaftlichen Schaden abzufedern.
Die 10 wichtigsten Punkte, was Unternehmer und Selbstständige jetzt unbedingt tun müssen:
- Persönliche Bilanz ziehen. Jetzt besteht die Gelegenheit, sich Gedanken zu machen. Es gibt eine Zeit nach Corona. Wie soll es dann weitergehen. War die Arbeit in den letzten Jahren befriedigend? Ist der Weg noch der richtige? Wir haben mehrere Lebensbereiche, nicht nur die Arbeit. Deshalb auch nachschauen, wie es im Privatleben aussieht, mit der Gesundheit, den persönlichen und sozialen Beziehungen und der Freizeit.
- Die Beziehungen zu den Mitarbeitern stärken. Menschlichkeit ist Trumpf. „Business as usual“ ist im Moment fehl am Platz. Jeder ist im Moment verunsichert. Oberste Priorität hat das Wohlergehen und die Gesundheit aller, das gebietet die Fürsorgepflicht und stärkt die Beziehung untereinander auf Dauer. Firmen sollten Homeoffice ermöglichen und den Mitarbeitern vertrauen, dass sie ihr Bestes geben. Das schweißt in Krisenzeiten zusammen.
- Die Geschäftsprozesse definieren. Es gilt jetzt besonders, Geschäftsprozesse zu straffen, zu verschlanken und einfacher zu gestalten. Mitarbeiter fallen aus, müssen Kinder und Eltern betreuen. Welche Prozesse sind vielleicht sogar unnötig?
- Mögliche Zukunftsszenarien gedanklich durchspielen. Welche Auswirkungen könnte die Coronakrise auf die eigene Branche und den Markt haben und was könnte im besten und im schlechtesten Fall passieren.
- Kontakt zu Kunden halten, auch wenn die Nachfrage zurückgegangen ist. Welche Lösungen kann ein Unternehmen seinen Kunden in dieser Situation bieten, welche Probleme hat der Kunde jetzt. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, sein Geschäftsmodell den aktuellen Gegebenheiten anzupassen.
- Das eigene Geschäftsmodell auf Tragfähigkeit für die Zukunft überprüfen. Wie die Kapazitäten im Unternehmen sind, andere, neue Produkte zu kreieren und so neue Kunden zu gewinnen.
- Über Digitalisierung nachdenken. Aber Achtung: Digitalisierung ist weit mehr als nur die Technik. Es geht um die Unternehmenskultur, neue Arbeitsweisen, Änderung der hierarchischen Strukturen und wo es Sinn macht, Arbeit in Teams.
- Hemmende Angewohnheiten, Gedanken und Strukturen loslassen. Wer loslässt hat beide Hände frei und ist wieder handlungs- und entscheidungsfähiger.
- Über die Außenwirkung nachdenken. Jeden Tag haben Unternehmen mit Kunden, Mitarbeitern und Interessenten zu tun. Sie sind die Multiplikatoren, welches Image das Unternehmen außen hat. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, wie man wahrgenommen werden möchte. Wo gibt es Verbesserungspotential, um gute Fachkräfte anzuziehen und Kunden zu begeistern.
- Es gibt immer einen Weg. Deshalb ist es wichtig, positiv zu bleiben. Sollten Existenzängste plagen, ist es erst recht wichtig, sich mit den oben genannten Fragen zu beschäftigen.